Elektroauto kostenlos aufladen

Wie wir dazu gekommen sind kostenlos zu laden

Zu Beginn unserer emissionsfreien Reise haben wir eine Ladekarte unseres regionalen Anbieters besorgt, mit der wir die beste Abdeckung erwarten konnten und haben einfach drauflos geladen und Erfahrungen gesammelt.

Wir haben alles ausprobiert, was auf dem Weg lag: Verschiedenste Ladesäulen für Elektroautos verschiedenster Energieversorger und Anbieter. Es hat uns einige Anfangskosten, Ladekarten und Wartezeiten beschert. Wir fahren im Schnitt monatlich 1500 Kilometer und unsere Kosten lagen bei etwa 50 Euro im Monat.

Im Laufe der Zeit haben wir immer mehr die kostenlosen Lademöglichkeiten in unserer Umgebung in Baden-Württemberg entdeckt und unsere wöchentlichen Routinen leicht daran angepasst. Da jeder immer wieder die gleichen Wege zu erledigen hat, lohnt es sich, diese in die Nähe von Lademöglichkeiten zu verlegen. Es ist äußerst praktisch, nach dem Wocheneinkauf oder der Ballettstunde der Kinder in ein voll geladenes Auto zu steigen.

Wo kann man kostenlos E-Autos aufladen?

In unserer Umgebung sind, was die Ladegeschwindigkeit, die Herkunft des Stroms und die Verfügbarkeit betrifft, die gratis Ladestationen von Kaufland absolute Spitze.

Kaufland hat mittlerweile flächendeckend in Deutschland und anderen Ländern in Europa neue Ladesäulen mit CCS, CHAdeMO und Typ2 Steckern installiert, die gut gewartet werden und wirkliche Schnelllader sind. Außerdem können mehrere Kunden gleichzeitig laden und der Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.

Unsere am zweithäufigsten genutzte, kostenlose Stromtankstelle bietet Aldi Süd. Auch hier lädt man 100 Prozent selbstproduzierten Ökostrom, erzeugt von den Paneelen auf dem Ladendach. Die Geschwindigkeit ist geringer als bei Kaufland und auch die Verfügbarkeit ist nicht so hoch, die Ladesäulen (mit CCS, CHAdeMO und Typ2 Steckern) sind häufiger defekt und werden dann auch nicht so schnell wieder flottgemacht. Außerdem ist unser Eindruck, dass bei Aldi Süd das Wetter eine große Rolle spielt, denn bei bedecktem Himmel oder Regen dauert das Laden mangels Sonnenstrom viel länger. Eine Ladesession dauert maximal 60 Minuten, danach wird der Ladevorgang abgebrochen.

Wer IKEA in der Nähe hat, der kann auch hier während der Öffnungszeiten kostenlose Ladesäulen und Ökostrom gratis laden. Mittlerweile sind in Deutschland alle Filialen mit Ladesäulen mit den gängigen Steckertypen CCS, CHAdeMO und Typ2 ausgestattet, an denen man etwas langsamer mit 20 bzw. 22 KW laden kann.

Zusätzlich bauen z.B. auch EDEKA, Lidl, REWE, Hornbach, Mc Donalds und Burger King kostenlose Ladestationen an ihren Filialen mehr und mehr aus. Dieser Service macht natürlich auch ökonomisch Sinn, denn mit kostenlosen Ladesäulen lassen sich einfach zusätzliche Kunden anziehen.

Bei EDEKA ist aber jeder Markt selbst verantwortlich, der Ausbau wird nicht zentral gesteuert. Unser lokaler EDEKA Markt hat eine Ladesäule für Elektroautos mit CCS Stecker, an der wir sehr gemütlich kostenlos Strom für etwa 30 Kilometer in 30 Minuten aufladen können.

Wir begrüßen sehr die Initiative von Handelsketten, ihre Parkplätze mit Ladesäulen auszurüsten und freuen uns darauf, dass die EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie umgesetzt wird: Ab März 2020 muss ein in Deutschland neu errichteter Markt bei mehr als zehn Parkplätzen als Service einen E-Ladepunkt anbieten. Bestehende Filialen mit mehr als 30 Parkplätzen, müssen ab 2026 mit Ladesäulen nachgerüstet werden. Damit macht E-Mobilität dann noch mehr Spaß, besonders wenn es verfügbare Ladestationen gibt, an denen grüner Strom für die Kunden kostenlos angeboten wird.

Eine Liste aller Supermärkte mit E-Ladestationen (nach Bundesländern) hat utopia.de erstellt.

Wie plane ich kostengünstig meine Route?

Karten mit kostenlosen Lademöglichkeiten bieten z.B. goingelectric und carwow.

Hier findet ihr auch einen Routenplaner, bei dem ihr als Optionen euren Autotyp angeben und ein Häkchen bei „kostenlos laden“ setzen könnt. Eure Route enthält dann rechnerisch sinnvolle, gratis Stromtankstellen an der Strecke – es hängt allerdings auch vom Fahrstil ab, ob die Reichweite in etwa hinkommt. Sichert euch auf jeden Fall mit der Smartphone App „ChargeEV“ ab und schaut während der Fahrt, wann und wo euer nächster Ladepunkt ist. Plant einfach längere Pausen ein, wenn ihr ohne viel zu bezahlen reisen wollt, denn Schnellladestationen wie bspw. von Innogy haben ihren Preis. Seid ihr Kunden von Tesla, dann kann die Nutzung der Supercharger für ein bestimmtes Anfangsvolumen kostenlos sein, die Bedingungen ändern sich aber regelmäßig.

Unsere beste und kostengünstigste Erfahrung bisher war eine 1700km Reise von Deutschland über Tschechien und wieder zurück: Stuttgart, Nürnberg, Pilsen, Mlada Boleslav, Dresden und zurück nach Stuttgart. Hier haben wir dank Kaufland und IKEA und der Nutzung von anderen öffentlichen Ladestationen nur einmal für etwa 5 Euro geladen und sind den Rest mit unserem Elektroauto kostenlos und überwiegend mit erneuerbaren Energien gefahren.